Für die Begleitung von schwerkranken Menschen rufen Sie bitte unsere Einsatzleitung an.
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Der Herrenberger Trauerweg auf dem Waldfriedhof
DER HERRENBERGER TRAUERWEG
AUF DEM WALDFRIEDHOF

Den Weg, den ich vor mir habe, kennt niemand.
Nie ist ihn jemand so gegangen, wie ich ihn gehen werde.
Es ist mein Weg. Unauswechselbar.
Ich kann mir Rat, Hilfe und Trost holen,
aber gehen muss ich ihn.
Ich will diesen Weg gehen,
so schwer es auch sein mag.
Und sicher wird es immer beides geben:
Tränen, Wut, Schmerz und Verzweiflung.
aber auch Hoffnung, Liebe und Dankbarkeit.
Es soll mein Weg sein. Mein eigener Weg.

 Der Trauerpfad auf dem Waldfriedhof Herrenberg lädt seit Juli 2015 dazu ein, sich an neun ganz unterschiedlichen Stationen mit Trauer auseinanderzusetzen. Gefühle werden benannt, Fragen werden gestellt, Texte und Liedverse regen zum Nachdenken an und die Natur begleitet aufkommende Gedanken. Dieses besondere Angebot für die Zeit der Trauer richtet sich an jede und jeden, ganz gleich welcher Religion, Konfession oder Glaubensrichtung Sie angehören.

Der Trauerweg auf dem Waldfriedhof ist ein Angebot, sich auf unterschiedlichste Art und Weise dem Thema Trauer anzunähern. Trauernde, aber auch alle, die den "kleinen Abschieden im Leben" Raum geben wollen, können an den symbolisch gestalteten Stationen des Weges inne halten. Dort werden Fragen gestellt und Gefühle benannt. Texte und Liedverse laden zum Nachdenken ein. Häufig ist es die Natur, die aufkommende Gedanken konzentriert oder weitet.

Sie können den Trauerpfad allein oder mit anderen begehen.  Regelmäßig bieten wir dort öffentliche Führungen an.

Öffentliche Führungen 2025:
Von März bis Oktober, immer am 2. Samstag des Monats.

Treffpunkt ist jeweils um 14:00 Uhr an der Aussegnungshalle.
Die Führung dauert ca eine Stunde.
Der Unkostenbeitrag beläuft sich auf 3,00 Euro
.

Weitere Führungen für interessierte Gruppen auf Anfrage beim Ökumenischen Hospizdienst Herrenberg.


Die Stationen der TrauerWEGE

Im Frühjahr 2014 wurden mit dem Bau des Weges begonnen. Danach enstanden nach und nach die jetzigen Stationen, die wir Ihnen hier kurz vorstellen möchten. 

Dieses Projekt wurde begleitet und unterstützt von:

- verschiedenen Handwerksbetrieben

- der Stadt Herrenberg

- den Kirchengemeinden

- Schülerinnen und Schülern

- engagierten Herrenberger Bürgerinnen und Bürgern


Großen Dank an alle, die sich eingebracht haben!

ENTWURZELTER BAUM

An den beiden Zugängen zum Trauerweg liegen entwurzelte Bäume. Gewaltig und groß. Ihre Wurzeln ragen in die Höhe.

Vermutlich beschreibt dies das Empfinden von manchen Trauernden.

UNWEGSAMES GELÄNDE

Unweit der Wurzelteller wurde das "unwegsame Gelände" gestaltet. Hier kann erfahren werden, wie es sich anfühlt keinen sicheren Boden unter den Füßen zu haben.

Das Gehen ist mühevoll, selbst vertraute Wege werden zu Herausforderungen.

RAUM FÜR mICH

Das Wort ICH ist im Raum für mICH mit Großbuchstaben geschrieben. Viele Trauernde suchen geschützte Räume, brauchen den Rückzug und haben dennoch oft Sehnsucht nach dem "normalen" Leben.


Hohe Palisaden umschließen den Raum und bieten gleichzeitig schmale Lichtblicke nach außen.

SPIEGEL

Einfacher Spiegel

Ein Spiegel steht parallel zum Weg. Wer hineinschaut, sieht sich selbst und im Hintergrund die Umgebung im Wandel der Jahreszeiten.


Doppelter Spiegel

Zwei weitere Spiegel stehen einander gegenüber. Wer sich dazwischen stellt, schaut in sein Gesicht - im Hier und Jetzt, hat die Zukunft und das Vergangene gleichzeitig im Blick. Alles gehört dazu. Das sich Spüren im Jetzt, das Mitnehmen des Vergangenen und der sorgen- oder hoffnungsvolle Blick auf das, was kommt.

FENSTER

Trauernde sind oft Fragende - für diese Fragen wurde auf den TrauerWEGEn ein Fenster geöffnet. 

Ein Fenster mit Ausblick:

  •     in die Natur
  •     auf die Lichtung im Hintergrund
  •     nach oben zum Himmel
  •     je nach Jahreszeit auf unterschiedliche Grabsteine
  •     auf verschiedene Bilder

Damit soll nicht eine oder die Antwort auf diese Fragen gegeben werden, sondern es sollen verschiedene Hoffnungshorizonte sichtbar gemacht werden.

WASSER

So unterschiedlich wie Menschen leben, so unterschiedlich sterben und trauern sie. Jede und jeder geht den ganz eigenen Weg.

Niemand kann sagen, wie Trauer zu gehen hat, und ein Ende der Trauer festzulegen, wird den Trauernden nicht gerecht.

SONNENUHR

Die Uhr ist für viele Trauernde eine ganz besondere Begleiterin, ein Symbol für ein Empfinden, das für den einen gnadenlos erscheint, für die anderen voller Hoffnung ist. Gnadenlos, weil die Zeit einfach weiter geht, obwohl sie für den Trauernden stehen zu bleiben scheint. Trostvoll, weil trotz der eigenen Trauer die Welt sich weiter dreht und die Zeit weiter geht. Gnadenlos - trostvoll.

LABYRINTH

Manche Trauernde beschreiben ihr Leben als ein Gehen im Labyrinth. Es ist ein mühevolles Gehen, mit weiten Wegen, aber es ist - im Gegensatz zu einem Irrgarten - ein geführter Weg.

Wenn er im eigenen Tempo gegangen wird, wenn die Umwege angenommen werden, dann wird man ankommen:


In der Mitte, bei sich, bei Gott, im Leben.


Das Labyrinth ist nicht nur ein Symbol für Trauerwege, sondern auch für Lebenswege.

FARBEN DES LEBENS

Beim Verlassen der TrauerWEGE schimmern in den entwurzelten Bäumen die Farben des Regenbogens. Sie sollen die Farben des Lebens und die Hoffnung darauf symbolisieren und lassen behutsam ein Leuchten erahnen.

Himmelsliege

Zwischen Himmel und Erde liege ich hier

Blicke nach oben

Bist du da?

Manchmal bist Du unendlich weit weg

Manchmal bist Du mir so nah....


- Projektgruppe "TrauerWEGE" -

Schaukel

Mich vertrauensvoll hinsetzen

Die Schaukel trägt mich

Mich nach hinten lehnen

Die Füße anheben

Loslassen

In Bewegung sein


- Projektgruppe "TrauerWEGE"-

ÄLTESTE EICHE AUF DEM WALDFRIEDHOF

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,

die sich über die Dinge ziehn.

Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,

aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,

und ich kreise Jahrtausende lang;

und ich weiß noch nicht:

bin ich ein Falke, ein Sturm

oder ein großer Gesang.


- Rainer Maria Rilke -


MACHEN SIE BEI EINEM EINZIGARTIGEN BUCHPROJEKT MIT: GESTALTEN SIE DIE LETZTE SEITE IHRES LEBENSBUCHES!

Eine Aktion des Ökumenischen Hospizdienstes in Herrenberg.

Unter diesem Motto des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes möchten wir Sie zu einem besonderen Projekt einladen.

Sie unterstützen mit der persönlichen Gestaltung der letzten Seite Ihres Lebensbuches die Hospizarbeit, deren Bestreben neben der Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen die Verbreitung des Hospizgedankens ist.


Schluss – Tschüss – Schön war’s -  oder gestalten Sie diese mit eigenen Worten, einem Zitat, einer Zeichnung oder auf sonstige kreative Weise. Was wären wohl Ihre letzten Worte? Möchten Sie Dampf ablassen, Liebe bekunden oder um Verzeihung bitten, ermahnen, erinnern, versprechen, noch einen Witz reißen, oder...
Lassen Sie Ihrer Phantasie dabei freien Lauf. Nehmen Sie ein Papier Ihrer Wahl  (DIN A4-Format), Stift, Pinsel oder sonstige Farben und gestalten Sie Ihre letzte Seite. Schwarzweiß oder farbig, je nachdem – Ihrem Leben entsprechend.

Ihr Exponat wird in ein verleimtes Buch eingebracht, in welchem lediglich die letzte Seite aufgeblättert werden kann. Auf dem Buchrücken wird Ihr Name zu  lesen sein. Mit Spannung erwarten wir Ihre Rücksendung.

Die Bücher werden zu Ausstellungszwecken ausgeliehen.

Mit Einsendung Ihres Werkes stimmen Sie einer Veröffentlichung Ihrer letzten Seite und der weiteren Verwendung zu Gunsten des Hospizdienstes Herrenberg zu. Bitte vergessen Sie nicht, Ihr Lebenswerk zu signieren.
Die Teilnahme an unserem Projekt ist mit keinen Kosten für Sie verbunden, ... mal abgesehen vom Porto. Gern dürfen Sie uns Ihre Seite auch als E-Mail zusenden.

Sie können jedoch gerne die Hospizarbeit und das Buchprojekt mit einer Spende unterstützen.
Die Exponate können zu folgenden Bedingungen ausgeliehen werden:

Der Verleihungszeitraum beträgt maximal 4 Wochen; ein kürzerer Zeitraum kann individuell vereinbart werden.

Die Exponate sind nur als Gesamtwerk ausleihbar.

Das Abholen und Zurückbringen der Exponate obliegt dem Veranstalter/  Aussteller.

Wir freuen uns über eine Spende in Höhe von 100,00 € zu Gunsten des  Ökumenischen Hospizdienstes in der Region für die Ausleihe der Exponate.

 Bei Interesse melden Sie sich bitte unter den angegebenen Kontaktmöglichkeiten.
Mozartstraße 12,
71083 Herrenberg
Tel: 07032 206 11 55
E-Mail: hospiz@evdiak.de www.hospiz-herrenberg.de

Bankverbindung: Kreissparkasse Böblingen
BIC: BBKRDE6BXXX
IBAN:
DE776035 0130 0000 9099 81
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